Lexikon

Eicosapentaensäure

(f) Synonym: EPA

Langkettige und hoch ungesättigte Fettsäure (C20:5). EPA ist die häufigste der →Omega-3-Fettsäuren („Omega“: Zählung von hinten; „3“: erste Doppelbindung hinter dem 3. C-Atom) im menschlichen Organismus (0,5– 1 % aller Fettsäuren, je nach Erklärungsweise). EPA wird vor allem in maritimen Kleinorganismen wie Krill und Plankton gebildet, die in kaltem Wasser leben. In der Nahrungskette reichert sie sich im Fett von Salzwasserfischen an, vor allem in Heringen, Sardinen, Makrelen und Wildlachs, bedingt in Zuchtlachs (nicht in Süßwasserfischen wie Forelle, Zander etc.). Die Eicosapentaensäure wurde bekannt, weil sie vor Atherosklerose schützen soll. Diese Annahme stammt überwiegend aus epidemiologischen Beobachtungen an Populationen, die viel Fischfett und wenig tierisches Fett verzehren, z. B. Eskimos, japanische oder holländische Fischer. Eindeutige prospektive Untersuchungen fehlen zur Zeit noch. Als mögliche Mechanismen eines Schutzes vor Atherosklerose werden diskutiert:

  • eine Senkung der Triglyceride,
  • eine Aggregationshemmung der Thrombozyten durch Beeinflussung des Antagonismus zwischen Prostacyclin und Thromboxan A2,
  • eine Entzündungshemmung durch Ausbildung weniger aktiver Leukotriene. Dies könnte auch die Ursache für berichtete Erfolge bei der Therapie chronisch entzündlicher Krankheiten wie Psoriasis und Morbus Crohn sein.

Die Messung der EPA in Serum bzw. Lipidkomponenten ist aufwändig und erfolgt durch Kapillargaschromatographie oder Hochdruckflüssigkeitschromatographie.