(fpl) Synonyme: n-6-Fettsäuren, ω-6-Fettsäuren
Hauptvertreter der Omega-6-Fettsäuren stammen aus der Linolsäurefamilie, die aus 8 natürlich vorkommenden →ungesättigten Fettsäuren besteht, von denen jedoch nur die Linolsäure selbst (C18:2, Omega-6) sowie die Arachidonsäure (C20:4, Omega-6) eine wesentliche biologische Bedeutung haben. Die Namensgebung der Omega-6-Fettsäuren beruht auf dem Umstand, dass die erste Doppelbindung am sechsten C-Atom – vom Carbonylende aus gerechnet – vorkommt. Die Omega-6-Fettsäuren sind →essenzielle Fettsäuren, ihr Fehlen oder Mangel in der Nahrung führt zum essenziellen Fettsäuremangelsyndrom. Ein täglicher Mindestbedarf von 2–3 g Omega-6-Fettsäuren wurde errechnet. Die Linolsäure, die der Körper zu den längerkettigen Omega-6-Fettsäuren aufbauen kann, kommt in vielen Pflanzenölen vor. Die wichtigsten sind das Sonnenblumen-, das Maiskeim-, das Soja-und das Distelöl. Hinreichende Konzentrationen zur Verhinderung eines Mangels an essenziellen Fettsäuren finden sich auch in tierischem Fett. Allerdings überwiegen dort die gesättigten und einfach ungesättigten Fettsäuren. Eine reichliche Zufuhr von Omega-6-Fettsäuren hat einen lipidsenkenden Effekt, vor allem sinken die Werte von →LDL-Cholesterin. Deshalb ist eine hohe Zufuhr von Omega-6-Fettsäuren eine der Hauptkomponenten einer lipidsenkenden Diät. Die Arachidonsäure ist Ausgangspunkt der Prostanoidsynthese, die in die Leukotriene (Entzündungsmediatoren) sowie die Prostaglandine (lokale Gewebshormone) mündet. Ein →Mangel an essenziellen Fettsäuren führt zu einer Unterversorgung beider Syntheserichtungen mit entsprechenden Folgen für den Organismus.