Lexikon

postprandialer Stoffwechsel

(m) Plasmastoffwechsel nach →Nahrungsaufnahme, vor allem von →Kohlenhydraten und →Lipoproteinen. Man unterscheidet den postprandialen Stoffwechsel vom postabsorptiven Stoffwechsel (= Stoffwechsel des Nüchternzustandes), der die Phase nach beendeter Resorption von Nahrungsbestandteilen beschreibt. Die Dauer des postprandialen Stoffwechsels nach oraler Kohlenhydratbzw. Fettaufnahme ist verschieden: Je nach zugeführter Fettmenge erreichen beim Gesunden die Blutlipide die Ausgangswerte erst nach ca. 6 Stunden, nach Saccharosegabe – →oraler Glucosetoleranztest (OGTT) – bereits nach 2 Stunden. Der postprandiale Stoffwechsel der Blutlipide findet gegenwärtig zunehmendes wissenschaftliches Interesse, da nach oraler Fettzufuhr nicht nur die →Chylomikronen im Plasma ansteigen, sondern auch deren potenziell →atherogene Abbauprodukte, die Chylomikronen-Remnants, sowie triglyceridreiche →VLDL hepatischer Herkunft. Man nimmt an, dass eine gestörte Elimination dieser Lipoproteine die Entstehung arterieller →Atherome begünstigt. Ein standardisierter oraler Fettbelastungstest, mit dem sich analog zum OGTT eine solche Eliminationsstörung nachweisen ließe, existiert jedoch noch nicht.