Lexikon

Sozialstatus

(m) Sozialstatus sowie Einstellungen und Normen beeinflussen in nahezu allen Kulturen das Körpergewicht. 1965 zeigten Goldblatt et al., dass Frauen mit einem niedrigen sozioökonomischen Status 6-mal häufiger adipös waren als Frauen der Oberschicht. Bei Männern fand man lediglich einen doppelt so großen Unterschied. Die Mobilität im Sozialstatus nach „unten“ war bei Frauen mit einer Adipositashäufigkeit von 17 auf 22 % verbunden, nach „oben“ fiel sie auf 12 %. Bei Männern waren diese Veränderungen durch soziale Mobilität geringer. Das →MONICA-Projekt (1993) verdeutlichte, dass in Deutschland der Sozialstatus ähnliche Auswirkungen auf das Gewicht wie in anderen Industrienationen hat: je geringer die soziale Schicht, desto höher ist das Gewicht. Weiterhin wirken sich die Schulbildung, der Familienstand (ledig, verheiratet, geschieden usw.) und das Geschlecht aus. In den 80er Jahren zeigten Gortmaker et al. in den USA, dass Übergewicht gerade in jungen Jahren erhebliche soziale und ökonomische Nachteile mit sich bringt. Lediglich in wirtschaftlich unterentwickelten Ländern Afrikas und Asiens haben Angehörige höherer Sozialschichten im Durchschnitt ein höheres Gewicht; verlässliche Daten dazu liegen insbesondere aus Indien und China vor.
Siehe auch →Diskriminierung, →Einkommen und →Schlankheitsideal.