Als Unter­ge­wicht wird ein Kör­per­ge­wicht bei einem Body-Mass-Index (BMI) von unter 18,5 kg/m² bezeich­net.[2] Bei Kin­dern ist eine Bewer­tung anhand des BMI nur bedingt geeig­net, hier müs­sen alters­ab­hän­gi­ge Refe­renz­wer­te oder das Län­gen­soll­ge­wicht her­an­ge­zo­gen wer­den. Ein Län­gen­soll­ge­wicht unter 90 % ist für unter­ge­wich­ti­ge Kin­der kenn­zeich­nend.[3] Vor allem Kin­der in Ent­wick­lungs­län­dern zei­gen Unter­ge­wicht.[4]

Ursa­chen für Unter­ge­wicht sind Unter­ernäh­rung, Mager­sucht (Anorexia ner­vo­sa) und schwer­wie­gen­de oder chro­ni­sche Krank­hei­ten. Bei deut­li­cher Abma­ge­rung spricht man von Ina­ni­ti­on, bei schwer­wie­gen­den Krank­heits­bil­dern von Kach­e­x­ie.

Sym­pto­me und Beschwer­den

Unter­ge­wicht ist durch einen Schwund des Fett­ge­we­bes und teil­wei­se auch des Mus­kel­ge­we­bes gekenn­zeich­net. Die stän­di­ge Unter­ernäh­rung schwächt den Kör­per und führt zu einem Man­gel an lebens­wich­ti­gen Nähr­stof­fen wie Vit­ami­nen und Mine­ral­stof­fen. Es kön­nen sich Hun­ge­röde­me bil­den. Außer­dem kla­gen Unter­ge­wich­ti­ge häu­fig über eine ein­ge­schränk­te Leis­tungs­fä­hig­keit, Müdig­keit, ver­min­der­te Seh­stär­ke, Schmer­zen im Brust­korb, Appe­tit­lo­sig­keit und Kon­zen­tra­ti­ons­stö­run­gen.[5]

Beson­ders Kin­der sind davon betrof­fen, denn die stän­di­ge Unter­ver­sor­gung beein­träch­tigt das Wachs­tum und die geis­ti­ge Ent­wick­lung.

Fol­gen und Kom­pli­ka­tio­nen

Andau­ern­des Unter­ge­wicht schwächt den mensch­li­chen Kör­per, führt zu Man­gel­er­schei­nun­gen und ver­lang­samt den Stoff­wech­sel. Im Extrem­fall kann die Aus­zeh­rung zum Tod füh­ren. Bei Kin­dern ist das Wachs­tum ver­lang­samt. Bei Frau­en kann die Mens­trua­ti­ons­blu­tung aus­blei­ben und infol­ge­des­sen die Frucht­bar­keit ver­rin­gert sein.

Unter­ge­wicht begüns­tigt außer­dem die Ent­ste­hung von Osteo­po­ro­se, auch bei jün­ge­ren Men­schen.[6] Dies ist eine beson­ders heim­tü­cki­sche Fol­ge, denn die betrof­fe­nen Per­so­nen spü­ren nichts davon, sie kön­nen sich voll­kom­men fit füh­len und bei­spiels­wei­se her­vor­ra­gen­de Aus­dau­er­sport­ler sein. Nach dem Auf­tre­ten ers­ter spon­ta­ner Kno­chen­brü­che sind die Schä­den oft bereits nicht mehr heil­bar.

Wik­tio­na­ry: Unter­ge­wicht – Bedeu­tungs­er­klä­run­gen, Wort­her­kunft, Syn­ony­me, Über­set­zun­gen

Ein­zel­nach­wei­se

  1. Alpha­be­ti­sches Ver­zeich­nis zur ICD-10-WHO Ver­si­on 2019, Band 3. Deut­sches Insti­tut für Medi­zi­ni­sche Doku­men­ta­ti­on und Infor­ma­ti­on (DIMDI), Köln, 2019, S. 909
  2. Obe­si­ty – pre­ven­ting and mana­ging the glo­bal epi­de­mic. In: WHO Tech­ni­cal Reports, Series 894. Genf 2000.
  3. Diet­rich Mich­alk: Dif­fe­ren­ti­al­dia­gno­se Päd­ia­trie. Else­vier / Urban&Fischer, 2005, ISBN 978–3‑437–22530‑7, S. 25
  4. Under­weight in Child­ren. Glo­bal Health Obser­va­to­ry
  5. Scha­det Unter­ge­wicht der Gesund­heit? Ver­brau­cher­infor­ma­ti­ons­dienst (vis) Bay­ern; abge­ru­fen am 3. März 2014
  6. L. Care­ga­ro u. a.: Oste­ope­nia and osteo­po­ro­sis in adult pati­ents with anorexia ner­vo­sa. Role of nut­ri­tio­nal fac­tors. In: Nut­ri­tio­nal The­ra­py & Meta­bo­lism, Band 24, Num­mer 4, 2006, S. 194–202.