(m) Form der körperlichen →Aktivität (→Arbeitsumsatz). Der Sport als individuell ausgeübte physische Bewegung in der Freizeit wie auch als ärztlich verordnete Sporttherapie (→Bewegungstherapie) nimmt über seinen Einfluss auf die Regulation des →Fettstoffwechsels in der Adipositastherapie (→Therapie) eine wichtige Rolle ein. Für die Rationalität eines Bewegungsprogramms mit verschiedenen gelenkschonenden und koordinationsfördernden Sportarten bei Adipösen gibt es mehrere Gründe.
- Ein Hauptfaktor für die →Prävalenz der Adipositas in Industrieländern ist der →Bewegungsmangel und der sinkende →Energieverbrauch (Grilo et al. 1993).
- Eine Negativierung der →Energiebilanz und damit die Gewichtsreduktion ist nicht nur durch eine Einschränkung der →Energiezufuhr, sondern auch durch eine Steigerung des Energieverbrauchs zu erreichen.
- Vermehrte körperliche →Aktivität reduziert adipositasassoziierte Risikofaktoren (→Risikofaktoren) auch ohne Abnahme des Körpergewichts (Wirth et al. 1986).
Kombiniert mit einer →Reduktionskost ist Sport in Form einer Bewegungstherapie sinnvoll und trägt zur verstärkten Gewichtsreduktion in der Größenordnung von 10–40% je nach Trainingsprogramm bei. Durch eine Kombinationstherapie bleibt die Muskelmasse weitgehend erhalten (Leon et al. 1979) und die Abnahme des →Grundumsatzes wird weitgehend kompensiert. Das körperliche Training führt zum verstärkten Abbau des →Fettgewebes, vor allem des viszeralen Fettes (→abdominale Adipositas, →Fettmasse), insbesondere zur Verkleinerung der →Fettzellen und damit zur Verminderung der Fettmasse (Ballor & Keesey, 1991).
Siehe auch →Training.
Sportart geeignet
viele Muskelgruppen Wärmeabgabe orthopädische Vorteile
Schwimmen
Rad fahren
Skilanglauf
Walking
Wandern
körperliche Aktivitäten im Alltag!
Sportart bedingt geeignet
Ballsportarten
Krafttraining in Verbindung mit Konditionstraining
Sportart ungeeignet
Fußball
Squash
Jogging
Tab. 32 Sportarten bei Adipositas (nach Korsten-Reck in Klör [Hrsg.], Medikon Verlag 2000).