(n) Von Übergewicht spricht man, wenn das →Körpergewicht erhöht ist, beurteilt nach Broca (d.h. 10–20% über dem →Normalgewicht) oder heute nach den →Gewichts-Längen-Indizes (→Body Mass Index). Über viele Jahre galten die BMI-Kriterien der Surveys NHANES I und später NHANES II. Männer waren nach diesen Studien ab einem BMI > 27,8 kg/m2 und Frauen ab > 27,3 kg/m2 übergewichtig (deutlicher Anstieg der →Morbidität). Diese Definition stimmt nicht mit den Daten der →Framingham-Studie überein, wonach die kardiovaskuläre →Morbidität und →Mortalität bereits ab einem BMI > 24,4 kg/m2 merklich zunimmt (Hubert et al. 1983). Garrow (1988) schlug vor, von Übergewicht zu sprechen, wenn der BMI zwischen 25,0–30,0 kg/m2 beträgt. Dieser Definition haben sich inzwischen viele Adipositasforscher angeschlossen, auch die →Deutsche Adipositas-Gesellschaft (1995). Personen mit erhöhtem Körpergewicht aufgrund einer erhöhten →Muskelmasse charakterisiert ein „übergewichtiger“ BMI falsch, da man Übergewicht nur über den Gewichts-Längen-Index, nicht jedoch über die →Körperzusammensetzung bzw. Fettverteilung beurteilt.
Siehe auch →Prävalenz der Adipositas.